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Rettung und Verbreitung des kulturellen Erbes Pommerns - ein deutsch-polnisches Projekt

Mit der „Präsentation des gemeinsamen kulturellen Erbes Pommerns – historische Periodika in Stettiner und Greifswalder Sammlungen“ haben die Pommersche Bibliothek in Stettin/Szczecin und die Universitätsbibliothek Greifswald im Jahr 2011 ein Projekt zur gemeinsamen Digitalisierung Pommerscher Zeitungen begonnen.
Dieses Projekt wird durch den Fonds für kleine Projekte INTERREG IV A der Euroregion Pomerania unterstützt.

Zeitungen spiegeln das gesellschaftliche Leben einer Region wider. In Pommern haben sie eine einzigartige und lange Geschichte und begleiten das Leben der Region seit Mitte des 17. Jahrhunderts. Der wichtigste zeitgeschichtliche Wendepunkt für Pommern ist das Jahr 1945, in dem die Aufteilung zwischen Polen und Deutschland erfolgte. Durch den Krieg und die folgenden politischen Veränderungen wurden historische Sammlungen pommerscher Zeitungen teilweise zerstört bzw. auf beide Länder verteilt.

Regionale Tageszeitungen gehören zu den am häufigsten genutzten historischen Quellen. Aufgrund der schlechten Papierqualität sind sie leider zugleich am anfälligsten für Verschleiß und Säurefraß. Langfristig müssen diese Bestände durch Mikroverfilmung gesichert werden, kurzfristig schafft eine Digitalisierung Entlastung. Die Präsentation digitalisierter Zeitungen in einem gemeinsamen Internetportal schont die Originale und führt die verstreuten Teilbestände virtuell zusammen.

Derzeit gibt es keine konsistente Informationsquelle über die Zeitungsbestände in Bibliotheken und Archiven der Region Pomerania. Die Informationen über diese Sammlungen sind in den verschiedenen Orten nur fragmentarisch vorhanden. Schätzungsweise gibt es 500 pommersche Zeitungstitel mit ca. 20.000 Bänden und über 3 Millionen Seiten, jedoch noch keine gemeinsame Bearbeitung dieser für die lokale Geschichte so wichtigen Bestände. Einmalige zeithistorische Dokumente der Grenzregion werden mit dem Projekt erstmals wieder zusammengeführt.

Bibliothekare aus den zwei größten pommerschen Bibliotheken, der Pommerschen Bibliothek in Stettin/Szczecin und der Universitätsbibliothek Greifswald, haben sich der Aufgabe angenommen, dem unwiederbringlichen Verlust der regionalen, historischen Bestände entgegenzuwirken.

In Workshops und Seminaren wurden nun Wege und Methoden zur Zusammenarbeit mit unterschiedlichen technischen Systemen und über die Sprachbarrieren hinweg vereinbart. Eine gemeinsame Datenbank wurde installiert und Schnittstellen zu den bestehenden Systemen sind vorbereitet. Durch die Vergabe von zweisprachigen Schlagwörtern wird die Recherche in Zukunft erheblich verbessert. Ein zweisprachiger Nutzerkatalog und Viewer für digitalisierte Periodika sind in Vorbereitung.

Gerade diese letzte Aufgabe eines freien Zugangs zur Information kommt dem gesellschaftlichen Interesse besonders entgegen. Für die heutigen Bewohner der Euroregion Pomerania ist ein unbeschränkter Informationszugang zu den Dokumenten der Vergangenheit erforderlich, um die eigene kulturelle Identität, das kulturelle Erbe der Region zu pflegen und eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Ein wichtiges Ziel des Projektes ist die Aufnahme der historischen Bestände in ein modernes Informationskonzept, das ihren Schutz und die digitale Zusammenführung in ihrer historischen Gesamtheit gewährleistet. Die verbindende Arbeit, die durch die Bibliotheken erfolgt, dient dem Ziel der Popularisierung und Verbreitung der historischen Kenntnisse über diese Region und dem gegenseitigen Verständnis zwischen den Menschen auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze.

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