Geschichte
Seit 1604 ...
Die Universitätsbibliothek Greifswald gehört zu den ältesten Universitätsbibliotheken Deutschlands. Schon kurze Zeit nach ihrer Gründung im Jahre 1456 besaß die Universität Greifswald zwei Bibliotheken (Juristen- und Artistenfakultät). Grundlage war eine Schenkung des ersten Rektors und eigentlichen Initiators der Universitätsgründung, Heinrich Rubenow. Diese Bestände gingen jedoch in der Zeit der Reformation verloren.
Gründung der Universitätsbibliothek
Nach Neugründung der Universität als evangelische Hochschule dokumentiert eine Bücherbestellung vom 17. April 1604 erstmals die Existenz der Universitätsbibliothek. Dieser Tag gilt daher als Gründungsdatum der Universitätsbibliothek als eigenständige Einrichtung.
Schwedische Herrschaft
Aus der Zeit der Zugehörigkeit Greifswalds zu Schweden (1648 – 1815) resultieren umfangreiche wertvolle Altbestände an skandinavischer Literatur. Hier ist besonders die Tätigkeit Johann Karl Dähnerts hervorzuheben. Durch den Professor der Wissenschaftsgeschichte und Bibliothekar der Universität erfolgte eine Reorganisation der Bibliothek. Es gelang ihm nicht nur, den Bestand durch Ankäufe wichtiger Sammlungen (Nettelbladt) zu verfünffachen, sondern auch durch die Erstellung von neuen Katalogen die Erschließung der Bestände grundlegend zu verbessern und so die Bibliothek als eigenständige Institution in die Universität einzubinden. Von den beiden Katalogen (alphabetisch und systematisch) ist leider nur noch der systematische Bandkatalog erhalten.
Preußische Herrschaft
In der preußischen Zeit von 1815 bis 1945 hatte die Universitätsbibliothek Greifswald das Pflichtexemplarrecht für Pommern. Hierdurch konnte der zweite Schwerpunkt Pomeranica intensiviert werden. In diese Zeit fällt die Erwerbung der Kirchenbibliothek Wolgast (1830) für den sehr günstigen Kaufpreis von 500 Talern. Neben anderen Inkunabeln befand sich auch die seltene 36-zeilige-Bibel unter den Neuzugängen.
Unter den Leitern der Bibliothek sind für diesen Zeitabschnitt besonders Fritz Milkau (1902 – 1907) und Johannes Luther (1921 – 1927) zu nennen, die der Bibliothek wichtige Impulse für ihre Entwicklung gaben. Für den Bestandsaufbau war der Abschluss von Verträgen mit dem Rügisch-Pommerschen Geschichtsverein und dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neuvorpommern und Rügen bedeutend, wodurch der Bibliothek die Buchbestände und der gesamte Zeitschriftentausch der beiden Vereine übergeben wurde.
Nachkriegszeit
Die im 2. Weltkrieg ausgelagerten Bestände sind nicht vollständig zurückgekehrt. Hierdurch entstanden empfindliche Lücken, insbesondere im Bereich der niederdeutschen Literatur. Auch in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg behielt die Universitätsbibliothek ihre Ausrichtung auf die nordeuropäischen und die baltischen Länder bei.
Sondersammelgebiet Baltische Länder
Von 1998 bis 2014 wurde der Universitätsbibliothek Greifswald von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Sondersammelgebiet Baltische Länder zugewiesen. Hierdurch hat sich die Bedeutung der Bibliothek für Literatur aus der Ostseeregion weiter verstärkt. Die gesondert aufgestellte Sammlung wurde Ende 2015 aufgelöst und die Bestände den jeweiligen Fachgebieten zugeordnet.
Zentrale Universitätsbibliothek
Information
Campus Beitzplatz
Postadresse:
Felix-Hausdorff-Straße 10
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1515
ubinfouni-greifswaldde
Tipp
Jubiläumsbuch
Anlässlich des Jubiläums zum 400-jährigen Bestehen der Universitätsbibliothek Greifswald entstand ein Buch, welches die Geschichte der Universitätsbibliothek auf über 100 Seiten illustriert.